lunedì 29 dicembre 2014

Spieglein, Spieglein ....


Spieglein, Spieglein an der Wand,
Hast du mir noch was zu sagen?
Stehst herum mit rostigen Zacken,
auf des Zimmers Boden, fast unerkannt.


Würmer, Maden winden sich im Grab.

Der Schönen langen Haare Spinn'verwebt, getrocknet aus.

Das Antlitz, einst liebreizend - nun ein Graus!

Welche toten Schönen finden hier noch ihren Schlaf?


Spieglein, Spieglein, eingehüllt im alten Tuch.
Sag' mir ist es wirklich so,
dass der/die Jenige ist nur froh,
sagst "Schön bist nur du!", als wär's ein Fluch?


Sie, die lebend sich als Fische tarnend,

an die Ufer schwammen , blutgefüllt

den Krebs-Angler lockend, mit Liebesduft umhüllt.

Nun liegen ihre Körper fahl, und ekelig warnend!


Spieglein, Spieglein an der Wand.
Der Staub der Jahre, erst vor Kurzem abgeputzt.
Egal, du bleibst trotzdem ungenutzt,
dein Schicksal: du bist inzwischen wohl verkannt.


Der Schönen Spiegel ist geblieben,

Rost zeichnet die Vergänglichkeit

Gemacht mit Schweißers Händen für die Ewigkeit.

Er ist noch da, die Schönen längst vertrieben.


Spieglein, Spieglein an der Wand.
Hast doch längst nichts mehr zu sagen!
Stehst herum mit rostigen Ecken,
lang' vergessen deine Pracht im Land.


Der Krebs-Angler steht an des Teiches Ufer.

Der toten Schönen Begehrlichkeit

versinkend im Sumpf der Ehrlichkeit.

Ich seh' ihn - betrübt, voll Gram, ein einsam' Rufer.


Spieglein, Spieglein an der Wand.
Wem hast du einst gesagt: "Bist die Schönste hier, wahrhaftig!"?
Noch klebt das Blut an deinem Eisen rostig,
vom Herzstich, sie gegeben, dem Manne, still verbrannt.


Der Krebs-Angler geht nun nicht mehr aus dem Haus.

Unsäglich trübe hüllt er sich in Nebelrauch,

nicht mal die Sonne, die da kam, sieht er auch.

Er hat ein Platz in meinem Herzen - ich ruf' es in das Land hinaus.


Spieglein, Spieglein an der Wand.
ich wüßt' wohl, was ich mit dir jetzt tun könnt',
wenn bei dir, ihm sein, mir wär' vergönnt.
Hing dich auf; mein Inneres Schöne deinen, seinen Fluch verbannt.



( poetry © stepha. mara brock)