domenica 24 maggio 2015

Schlaflos im WendLand [II]

Der Tag noch jung und dunkel,
an Stimmenvielfalt schallt es wild durch
meine nachmitternächtlich Seele.

Wer so früh wandelt,
wie heut' ich,
erlebt die Welt aus and'rer Sicht.

Umgeben von bekannten Mauern,
locken hohe Tore,
hin zu geheimnisvollen Pfaden.

Frische Spuren führen mich
vorbei an alten Steinen;
Inschriften erwecken in mir just Geschichten.

Der vielen Nachtgetiere Lied,
verborgen, mit erkennbar leuchtend Augen,
erklingt zu der Nocturne dazu.

Ein eigen' Leben stellt sich dar,
mir deucht, hier nicht allein zu sein.
Ich harre still und lauschend.


Bring' die Toten zum Tanzen,
Anmut soll unsere Freiheit sein!


Und doch - mich rufen lebend' Geister,
will finden Jene deren Lied mich lockt;
zu gehen weit're Pfade noch.

Das nächtlich' Schwarze
weicht dem morgendlichen Blau,
BlackBird stimmt ein den Tod der Nacht.

Die Sterne abgelöst durch rote Strahlen,
im Morgentau der Nebel wühlt;
just steh' ich an des lockend' Reiches Grenze.

Der Wächter Pfeile spannen Bogen,
verschlossen bleibt das GitterTor; der Märchenprinz
ist lange tod, der König hart wie rostig Eisen.

Will atmen, leben, lieben,
im Garten gar lustwandeln, doch geh' ich
weiter, hin zu meinem Platz am Fluß.

Dort regt sich neues Leben,
es kriecht und fleucht ganz wunderbar.
Des Ufer's Rand mir bietet Raum zum Weilen.


Bring' die Toten zum Tanzen,
Anmut soll unsere Freiheit sein!


(poetry © stepha. mara brock)