sabato 31 gennaio 2015

Schwarzer Vogel singt beim Tod


Schwarzer Vogel
singt
beim Tod
der blauen Nacht.
Im schleiern' Nebel
frischer Morgentau erwacht.

Sonne schießt
mit
glühend' Rot
des ersten Strahls.
An des wilden Stromes
Ufer ein Frauenkörper - tot.

In den frühen Morgenstunden
wurde am Ufer des Flußes eine noch nicht identifizierte Frau
tot aufgefunden. Alles deutet auf einen Tod
durch Ertrinken hin, es gibt keinerlei Anzeichen
von Fremdverschulden. Der Obduktionsbericht ergab'
eine Überdosis Liebe sowie Spuren von Sehnsucht
und Verzweiflung. Die tote Frau hat einen Abschiedsbrief
hinterlassen; in diesem verabschiedet sie sich
entschlossen von der Einsamkeit.


Geh', geh' hinfort!
Verlasse meinen Liebesort.
Hört sie ihn, den sie so begehrt,
zuletzt sagen ihr und sie macht kehrt.
Taucht' ein ins dunkle, wilde Wasser sie,
voll Trauer ob verlorner Heimat, betrübt wie nie.


( poetry © stepha. mara brock)